2013 Jahrestreffen Cottbus
Bericht Jahreshauptversammlung TSW e.V. in Cottbus vom 13.-17.11.2013
„Ich war wieder mal im wilden Osten“ sagte ein Bekannter von uns immer, wenn er aus Sachsen-Anhalt zurückkehrte.
Um an der Mitgliederversammlung zwischen dem 13. und 17. 11.2013 in Cottbus teil zu nehmen, mussten wir dieses Mal noch „tiefer“ in ein Gebiet „eindringen“, welches für uns „Wessis“ als Kinder ungefähr so weit entfernt war wie Shanghai oder der Mississippi.
Wenn auch nicht geographisch, so doch im alltäglichen Leben!
Gottlob sind diese Zeiten seit einem Vierteljahrhundert vorbei….
Nach interessanten Eindrücken während der mehrstündigen Anfahrt, die einerseits von den ortstypischen Plattenbauten (z.B. Jena) und andererseits von einem modern ausgebauten Verkehrsnetz geprägt waren, erreichten wir Cottbus.
Die von ca. einhunderttausend Einwohnern beheimatende Universitätsstadt hinterließ beim Einfahren auch in der herannahenden Dämmerung einen freundlichen und modernen Gesamteindruck.
Dieser bestätigte sich auch auf Spaziergängen und einer Radtour während den darauffolgenden Tagen.
Ähnliches galt auch für das diesjährige Tagungs- und Übernachtungsdomizil:
Das „Lindner Congress Hotel Cottbus“.
Ein zeitgemäßes Stadthotel in zentraler Lage.
Im Laufe des Mittwochabends trudelten die meisten Teilnehmer unter großem „Hallo“ in der winkeleckigen „Sportsbar“ ein.
Renate Bordmann und Richard Rumpel begrüßten die anwesenden Mitglieder mit – wie sollte es anders sein – leckeren Spreewaldgurken.
Gerd van Bömmel und seine frisch angetraute Claudia wurden dann noch mit einer riesigen Buttercremetorte überrascht, an deren Verzehr sich dann alle Anwesenden beteiligen durften.
Am nächsten Tag ging es – entgegen der Reihenfolge während der vorangegangenen Verbandstagungen – erst einmal an die Arbeit:
Nach den notwendigen Regularien stand am ersten Versammlungstag die Neuwahl des Vorstandes an.
Henry Plotka zog sich nach dreijähriger Vorstandstätigkeit zurück.
Lilian Tober schied nach neunjähriger Vorstandsarbeit und sechsjähriger, erfolgreicher Verbandsführung unter allgemeinem Bedauern aus dem Vorstand aus.
Auch TSW „Gründervater“ Frank Ulrich wechselte nach langjähriger Vorstandsarbeit von der „ersten Reihe“ in die „normale“ Mitgliederbestuhlung, was ihm sicher anfangs ein wenig ungewohnt vorgekommen sein dürfte.
Saß er doch seit dem Gründungsjahr (1995) viele Jahre in der Vorstandsreihe.
Bis zum Jahre 2004 in Funktion des ersten Vorsitzenden und ab 2010 als Beisitzer.
Anlässlich seines langjährigen Wirkens fasste der dann neu gewählte Vorstand auf einer ersten Sitzung den Beschluss, Frank als Ehrenmitglied in den Vorstand aufzunehmen.
Lilian wurde Ehrenmitglied des Vereins.
Frank Ulrich, Lilian Tober und Henry Plotka sei von dieser Stelle aus im Namen aller Mitglieder nochmals herzlich für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren gedankt.
Die anschließende Vorstandswahl ergab folgende Zusammensetzung:
Schatzmeister Jürgen Kämmerer und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Oliver Wolters wurden erneut bestätigt. Der Betreiber des „Kurbaehnle“ in Bad Kissingen sowie der Inhaber der „Gecko-Bahnen“ in Coburg und Wertheim bestreiten ihre jeweils dritte „Amtszeit“
Neues Vorstandmitglied wurde Andreas P. Wagner.
Der Betreiber der kleinen Stadtbahn „THermine“ in Wiesbaden fungiert künftig als Beisitzer.
Als neuer Vorsitzender wurde Ralf Graumann berufen, der damit in seiner zweiten Amtszeit im Vorstand den Vorsitz des Vereins übernimmt.
Der Betreiber des „Nibelungen Express“ in Xanten ging sofort mit viel Engagement und Sachverstand an die Arbeit und trug damit – neben vielen anderen Helfern – zum erfolgreichen Verlauf der Verbandstagung bei:
Michaela Zielke(„Wernigeröder Schlossbahn“ Harz ) und Gerd Bömmel („Bömmels Bimmelbahn“ Norderney) berichteten von offenen Gewährleistungsansprüchen und jahrelang anhaltenden Problemen mit Produkten der Firma „Road Trains Tschu-Tschu.
Derzeit gab es keine HU für neue Bahnen der Firma „Road Trains Tschu-Tschu“ . Der neue Vorstand wurde beauftragt, der Firma „Road Trains Tschu-Tschu“ mitzuteilen, dass ihre Mitgliedschaft im TSW e.V. beendet ist.
Séraphin & Pia Kern aus Frankreich („Train Touristique“ – Ribeauville) bedankten sich für eine gelungene Tagung beider Vereine im vorausgegangenen Jahr. Sie berichteten von einer verbesserten, gesetzlichen Reglung des Fahrkartenverkaufs in Frankreich. Des Weiteren bedauerten Sie die mangelnde Voraussetzung gemeinsamer Problembewältigung deutscher und französischer Bahnbetreiber aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher Regelungen in beiden Ländern.
Darüber hinaus brachten die beiden ihre Freude auf ein gemeinsames Treffen beider Verbände im Jahre 2015 zum Ausdruck, in dem der TSW e.V. sein 25 jähriges Bestehen feiert!
Stefano Brusadin berichtete innerhalb einer Präsentation der italienischen Firma Dotto über die Entwicklung elektrisch betriebener Züge, neuen Anhängern mit einem Wendekreis von ca. 10 m und weiteren Neuheiten.
Dipl. Ing. Tonne und sein Mitarbeiter Herr Friebel von der Firma Audiosysteme-Tonne aus Potsdam stellte ein GPS gesteuertes Audio-System vor.
Eine mit Elektroantrieb versehene (Pferde)-Kutsche präsentierte Hans Jürgen Stein aus Münster.
Oliver Wolters führte einen ansprechenden Imagefilm über seine Gecko-Bahn am Standort Wertheim vor.
Von Peter Vogler (Oberstdorfer Marktbähnle) kam für das nächste Treffen in Oberstdorf die Anregung das Thema Busversicherung für Bahnen im Linienverkehr einmal ausführlich zu besprechen.
Weitere Themen waren die zunehmende Bedeutung von behindertenfreundlich ausgestatteten Anhängern, die Anfrage von Tschu-Tschu-Kunden wegen Ersatzteilen bei der Firma City-Train in Regensburg, der Einsatz einer Solar-Bahn der Firma SOJOS aus Holland durch Stefan Tigges, die zunehmende Bedeutung von zeitgemäßen Marketing-Strategien (SWOT-Analyse) sowie das Verbandstreffen in Oberstdorf (2014) mit Oli Wolters Vorschlag einer deutsch/französischen Flusskreuzfahrt für das Verbandstreffen 2015!
Nach getaner Arbeit begann dann am frühen Freitagabend das „Unterhaltungsprogramm“!
Per Pedes ging es in die Cottbusser Altstadt. Hier begrüßte uns der „Cottbuser Postkutscher“ , der das Abendessen im Restaurant mit seinen launischen Einlagen unterhaltsam begleitete.
In dem historischen Kellergewölbe kam es bei leckeren Speisen und ausreichend vorhandenen Getränken zu interessanten Gesprächen, die dann von einigen „Hartgesottenen“ an der Hotelbar bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt wurden.
Am nächsten Morgen geleitete uns „der alte Fritz“ persönlich in die vor dem Hotel stehende „Rumpel-Guste“.
Richard hatte es sich nicht nehmen lassen, uns in der Uniform Friedrich des Großen abzuholen!
Dann ging es „ab in den Spree-Wald“!
Nach einer interessanten Bimmelbahnfahrt von Cottbus nach Burg, bestiegen wir mehrere Spreewaldkähne.
Eingemummelt in flauschige Decken und von innen gewärmt durch Glühwein und „heißen Tee“ glitten wir durch die einzigartige Kanallandschaft des Spreewaldes.
Angeregt durch die aufschlussreichen Erklärungen unseres „Spreewaldkahnkapitäns“ stärkten wir uns anschließend bei Renate im Waldlokal Bordmanns Scheune bei Kartoffelsuppe, deftiger Brotzeit und
SPREEWALDGURKEN!
Innerhalb des abschließenden Dinner-Buffets in unserem Tagungshotel wurden die langjährigen Vorstandsmitglieder dann noch einmal offiziell mit Präsenten verabschiedet.
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen ging es dann wieder nach Hause……
Einen ganz besonderen Dank gilt nicht zuletzt Renate Bordmann und Richard Rumpel .
Die Betreiber der „Burger Rumpel-Guste“ Burg/Spreewald, hatten den „amüsanten“ Teil der diesjährigen Mitgliederversammlung zu stemmen.
Mit ihrem Engagement haben sie maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen.
Darüber hinaus ist es ihnen gelungen, allen Verbandsmitgliedern und deren Begleitung eine –bis dahin vielen von uns – unbekannte Region positiv näher zu bringen.
Andreas P. Wagner
Wiesbaden, den 02.08.2014