2016 Jahrestreffen Titisee

Bericht TSW-Tagung vom 09.-13.11.2016 Titisee-Neustadt

Mittwoch – 09.11.2016 – Anreisetag Unser Weg führte uns in diesem Jahr also nach Titisee-Neustadt! Gelegen an einem glasklaren Bergsee inmitten tannenbewaldeter Anhöhen des romantischen Schwarzwaldes! Das Land der Bommel-Hüte und Kuckucksuhren. In dem die Einheimischen sich fast ausschließlich von Schinken und Kirschtorte ernähren, alles mit Kirschwasser abrunden und den ganzen Tag die Melodien aus dem „Schwarzwaldmädel“ vor sich her pfeifen……! Spätestens während der ungemütlichen Fahrt über eine der vielen Serpentinenstraßen – bei Dunkelheit und leichtem Schneefall – wichen die Bilder aus der Erfolgsoperette von Leon Jessel der harten Realität. Gemütlich wurde es dann wieder während des abendlichen Begrüßungsabends im Restaurant „Bergsee“ und einem anschließenden „Absacker“ an der „Maritim“-Hotelbar.

Donnerstag, 10.11.2016 Nach dem Genuss eines ansprechenden Frühstückbuffets ging es auf große Tagesfahrt in einem modernen Reisebus. Als professioneller Reisebegleiter agierte unser Vereinsmitglied Willi Rosenstiel, Betreiber der „Zäpfle-Bahn“ und diesjähriger Gastgeber der TSW Jahreshauptversammlung. Eine erste Rast erfolgte um die Mittagszeit im historischen Schweizer-Städtchen „Stein am Rhein“. Besondere Aufmerksamkeit erhielten vor allem die bunten Fassaden-Fresken rund um den Marktplatz sowie die vielen mittelalterlichen Gebäude aus dem vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert. In Stein am Rhein beginnt übrigens auch bei „0“ die Zählung der Schifffahrtskilometer des „guten alten Vater Rhein“. Ein weiterer Stopp erfolgte dann wenig später in Schaffhausen. Mit dem „Rheinfall-Express“ ging es auf einer abwechslungsreichen Fahrt zum berühmten „Rheinfall von Schaffhausen“. Über diesen 150 m breiten, 23 m hohen und 17.000 Jahre alten Wasserfall stürzen in Spitzenzeiten etwa 900 cbm Wasser zu Tale. Pro Sekunde wohlgemerkt! Die direkt vor den Wassermassen gelegene Felseninsel erreichte unsere etwa fünfzig köpfige Gruppe mit einem kleinen Spezialschiff. Über einen schmalen, steilen Treppenaufstieg erklommen wir dann eine spektakuläre Aussichtsplattform. Anhand eines leichten Zitterns in den Beinen konnte man die Kraft der Wassermaßen förmlich am eigenen Körper spüren. Obwohl die Wassermenge des Wasserfalls an diesem Tag lediglich 214 cbm. pro Sekunde betrug.

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Mit dem kleinen Spezialschiff ging es dann wieder zurück ans „rettende Ufer“! Ein besonderer Dank geht in diesem Zusammenhang an Thomas Mägli, Betreiber des „Rheinfall-Express“ Schaffhausen sowie mehreren Spezialschiffen. Sein kostenfreier „Shuttleservice“ mit Schiff & Bahn war zweifelsohne das absolute Highlight des Tages! Mit dem Bus ging es dann zu der gemütlichen Gastschänke „Ahorn“. Als „Nachtessen“ wurde ein deftiger Schlachtteller und fassfrisches Bier aus einer der ältesten Brauereien Deutschlands serviert.

Freitag, 11.11.2016 Traditionell fand am zweiten Tag der Jahreshauptversammlung des Touristischen Sonderverkehre und Wegebahnverbandes die ordentliche Tagung statt. Nach dreijähriger Amtszeit stand wieder einmal die Wahl des Vorstandes an. Eine besondere Herausforderung bestand dieses Mal in der Wahl des Schatzmeisters: Jürgen Kämmerer, der die Betreiberschaft des „Kissinger Kurbähnle“ im Jahre 2017 aufgeben wird, kann satzungsbedingt zukünftig nicht mehr als Vorstandsmitglied und Schatzmeister tätig sein. Nach seiner erneuten (einstimmigen) Wahl, wird Jürgen sein Amt auf der nächsten Jahreshauptversammlung in Xanten einem (leider bisher noch nicht gefundenen) Nachfolger übergeben. Da die Nichtbesetzung des Schatzmeisterpostens im ungünstigsten Falle zur Auflösung des Vereins führen könnte, sei in diesem Zusammenhang nochmal ein eindringlicher Appell an alle Mitglieder gestattet – auch und vor allem an diejenigen, die nicht an der Jahreshauptversammlung in Titisee-Neustadt teilgenommen haben: Freiwillige vor! Ralf Graumann (1.Vorsitzender), Oliver Wolters (2. Vorsitzender) und Andreas P. Wagner (Beisitzer) wurden von den Vereinsmitgliedern mit großer Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt. Bernhard Bertram (Winzer-Express ; Rüdesheim), Georg von Kowalkowski (Römer-Express ; Trier) und Lars Rödel (Kap-Arkona-Bahn ; Rügen) werden zukünftig den Vorstand als Beisitzer unterstützen. Lars Rödel übernimmt darüber hinaus gemeinsam mit Doreen Lamprecht die Redaktion des „Newsletters“. Jürgen Kämmerer und Ingrid Karch, die diese Aufgabe bisher so hervorragend ausgeführt haben, sei an dieser Stelle ausdrücklich für ihre langjährige Arbeit gedankt. Nach der Abstimmung über die zukünftigen Tagungsorte (2018 Swenemünde ; 2019 Wertheim ; 2020 Wiesbaden) stellte Stefano Brusadin diverse Neuheiten der Firma „Dotto“ vor. Nach der Mittagspause luden die Hersteller „Sightseeing Trains Rügen GmbH“ und „Deltrain S.A.“ zu einer kleinen Rundfahrt mit zwei Bimmelbahnen ein, die von den beiden Herstellerfirmen speziell für das TSW-Treffen aus dem hohen Norden bzw. aus Portugal

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angeliefert wurde. Eine Aktion, die alle Tagungsteilnehmer aufmerksam und dankbar honorierten. Ziel der kleinen Fahrt war die beeindruckend ausgerüstete und picobello aufgeräumte Bimmelbahn-Garage der „Zäpfle Bahn“, die unser Vereinsmitglied Willi Rosenstiel in jahrelanger Eigenarbeit errichtet hat. Der abendliche Ausklang erfolgte dann entweder in den gemütlichen „Bergsee-Stuben“, der urigen „Schwarzbrennerei“ oder auf der hoteleigenen Kegelbahn.

Samstag, 12.11.2016 Der nächste Versammlungstag stand dann ganz im Zeichen technischer und administrativer Zukunftslösungen. Zunächst hielt Herr Fleck einen Vortrag über die Umbaumöglichkeiten eines herkömmlichen Diesel- auf Elektroantrieb. Eine Technik, die aufgrund zunehmender Umweltproblematik zukünftig verstärkt in den Focus rücken dürfte. Diesem Umstand trägt der Weltmarktführer „Dotto-Trains“ ebenso Rechnung wie auch die Firmen „Deltrain S.A.“ aus Portugal oder „SOJOS“ aus den Niederlanden. Wie man den Berichten der Vertreter der genannten Firmen entnehmen konnte. Ein überaus beeindruckendes Engagement, und nach der ersten Saison auf Rügen auch einen sehr erfolgreichen Einsatz von elektromotorisierten Bimmelbahnen, zeigte Roger Piniak von der Firma „Sightseeing-Trains“ Rügen in seinem Vortrag auf. Nach einem Bericht von Oliver Wolters über das Arbeitssicherheitsgesetz und die Tätigkeit des ASD (Arbeitssicherheitstechnische Dienst der BG Verkehr) und dahingehende Alternativen, stellte Armin Sendlbeck Entwicklungen innerhalb der Produktpalette der Firma „City-Trains“ vor. Nach einem Erfahrungsbericht des ersten Vorsitzenden zur Thematik „Internet Werbung mit Google Adwards“ und einer kurzen Diskussion bezüglich Vor- und Nachteilen einer „offenen“ Kassenführung, ging der offizielle Teil der Jahreshauptversammlung 2016 zu Ende.

In den Nachmittagsstunden lud Willi und seine liebe Frau Marion die gesamte Truppe zu Kaffee und „Schwarzwälder Kirschtorte“ ein. Eine wunderbare Idee, die ebenso wie die unterhaltsame und abwechslungsreiche Betreuung des diesjährigen Vereinstreffens ein herzliches Dankeschön verdient. Aufgeteilt in zwei Gruppen, ging es vor, bzw. nach der Kaffeestunde auf „große Fahrt“ mit „Willi´s Adventure-Truck“. Dieses überaus spektakuläre, in zweijähriger Selbstmontage gefertigte Gefährt wird in Zukunft überwiegend in den Wintermonaten rund um den Titisee zum Einsatz kommen. Die von Willi mit liebenswertem Lokal Kolorit moderierte Fahrt, die teilweise „kreuz und quer“ über verschneite Felder führte und die Gäste mit romantischen Bildern

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puderzuckerbestreuter Schwarzwaldtannen verzauberte, wurde für alle Fahrgäste zu einem beeindruckenden Erlebnis. Vor allem für die Teilnehmer der zweiten Fahrt: Nach einer zünftigen „Kräuterlikör-Pause“ an der höchsten Stelle der Strecke, forderte der Einsatz der frisch verbauten Standheizung ihr Tribut. Denn die Batterie verweigerte ihre Dienste und verhinderte somit die sofortige Weiterfahrt. Schnell war klar, dass weder Anschieben noch das Anrollen auf dem schneebedeckten Untergrund den gewünschten Erfolg bringen würde. Also machte Marion sich fußläufig auf den Weg, ein Fahrzeug mit Überbrückungskabel zu organisieren. Gerade als Willis bessere Hälfte aus unserem Sichtfeld verschwunden war, tauchte ein PickUp auf, den wir mit lauten „Hallo“ zum Anhalten bewegen konnten. Glücklicherweise führte der freundliche Fahrer ein Überbrückungskabel mit. Begleitet von fröhlichen Jubelschreien der gestrandeten „Survival-Tour“-Teilnehmer, brachte Willi den Motor wieder zum Laufen. Nachdem wir Marion wieder „eingesammelt“ hatten, ging´s zurück nach Titisee-Neustadt…. Das abendliche „Gala-Diner“, mit einem ansprechenden regionalen Spezialitäten-Buffet und anschließender Tanzmusik, bildete einen würdigen Abschluss der wieder einmal ausgesprochen gelungenen Veranstaltung.

Sonntag, 12.11.2016 – Abreisetag Wie immer, hieß es nach dem Frühstück „Abschied nehmen“! Von vielen lieben Freunden. Und dem Schwarzwald, den einige von uns zu Beginn der Veranstaltung vermutlich ausschließlich aus diversen TV-Serien kannte. Nicht zuletzt durch Willis und Marions gastfreundschaftliches Engagement konnten wir eine der schönsten Gegenden Deutschlands zumindest ein bisschen näher kennen lernen. Mit der Erkenntnis, dass der Schwarzwald mehr zu bieten hat, als „Forellenhof“, „Fallerhof“ und „Schwarzwaldklinik“, ging es wieder nach Hause. Voller Vorfreude auf das TSW-Treffen 2017 in der nordrhein-westfälischen Römerstadt Xanten…….

apw 14.11.2016